Rheumapatienten auch im Alter bestens versorgt
Vreden. Auch wenn rheumatologische Erkrankungen in jedem Lebensalter auftreten können, sind besonders ältere Personen von Krankheitsbildern wie Arthrose, Osteoporose oder Arthritis betroffen. Einige Patienten leiden an Arthritis, also der entzündlichen Erkrankung der Gelenke oder an entzündlichen Muskelerkrankungen. Mit der Klinik für Rheumatologie ist das Vredener Krankenhaus bestens auf Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen dieser Art ausgerichtet. Durch die enge Zusammenarbeit mit der geriatrischen Klinik sowie dem Gesundheitszentrum Westmünsterland rückt in Form eines speziell zugeschnittenen Behandlungsangebotes nun die Versorgung älterer Rheumapatienten besonders in den Fokus.
Die sogenannte gerontorheumatologische Versorgung umfasst die Komplexbehandlung von Patienten im gehobenen Lebensalter, die unter einer rheumatischen Grunderkrankung leiden und in der Mobilität deutlich eingeschränkt sind. „Bisherige Therapiekonzepte für Rheumapatienten umfassen in der Regel die multimodale rheumatologische Komplextherapie, die wegen der Behandlungsdichte für ältere Patienten nicht in Frage kommt. Alternativ bliebe nur eine kurze Behandlungsdauer, mit der wir den älteren Menschen nicht gerecht werden“, erklärt Dr. Jutta Schönherr, kommissarische Leiterin der Klinik für Rheumatologie im St. Marien-Hospital Vreden. Sie ergänzt: „Gerade ältere Patienten benötigen jedoch eine längere, intensivere Therapie, um wieder fit zu werden und ein hohes Maß an Lebensqualität und Selbstständigkeit zurückzugewinnen. Der gerontorheumatologische Ansatz ist multimodal gestaltet und umfasst die Behandlung durch Geriater, Rheumatologen, sowie Physio- und Ergotherapeuten.“
Auch Dr. Christiane Bäcker, Chefärztin der geriatrischen Klinik in Vreden, unterstützt die Einführung des umfangreichen Behandlungskonzeptes. „Patienten erhalten innerhalb des in der Regel 14-tägigen Krankenhausaufenthaltes ein intensives Therapieangebot, das unter anderem zweimal pro Tag ein physiotherapeutisches Programm in Einzeltherapie umfasst. Dadurch können wir individuell auf die Probleme der Patienten eingehen. Wir erleben, dass unsere Patienten am Ende dieser Behandlung unsere Einrichtung in einem viel besseren körperlichen Zustand verlassen im Vergleich zu einer kürzeren Therapie.“
Für die spezielle gerontorheumatologische Versorgung, die seit Jahresbeginn im Vredener Krankenhaus Anwendung findet, stehen vier Behandlungsplätze bereit. Das St. Marien-Hospital Vreden ist eines von nur wenigen Krankenhäusern Deutschlands, in denen das innovative Konzept zum Einsatz kommt. Das Krankenhaus folgt damit der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft der Rheumatologie, die sich angesichts der demographischen Entwicklung der Bevölkerung für eine noch engere Kooperation zwischen Rheumatologen und Geriatern ausspricht. Die Klinik für Rheumatologie mit ihrem akutrheumatologischen Behandlungsangebot und ihrer stationären Versorgung genießt ein hohes überregionales Ansehen. Das Behandlungskonzept wird trotz der zukünftigen Verlegung akutstationärer Versorgungsangebote nach Ahaus weitergeführt.