24.01.2024
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Prognose nach Herz-Kreislaufstillstand in spezialisierter Klinik wesentlich erhöht

Bocholt. In Deutschland erleiden jährlich 70.000 Menschen einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Neben dem Beginn der unmittelbaren Wiederbelebungsmaßnahmen, ist eine qualitativ hochwertige Weiterbehandlung in einer so zeitnah wie möglich zu erreichenden, spezialisierten Klinik für die Betroffenen von großer Bedeutung. Die Klinik für Kardiologie und Elektrophysiologie im St.Agnes-Hospital Bocholt ist zusammen mit der Zentralen Notaufnahme jetzt als eine in diesem Bereich spezialisierte Klinik, einem sogenannten Cardiac Arrest Center (CAC), ausgezeichnet und offiziell vom Deutschen Rat für Wiederbelebung zertifiziert worden. Die bestmögliche Weiterbehandlung von Patienten mit bzw. nach einem Herzkreislaufstillstand bietet das Bocholter Krankenhaus damit allen Notfällen in der Region und auch den Patienten in den angrenzenden Niederlanden.

Freuen sich über die Auszeichnung ihrer Teamleistung und die damit überregionale Bedeutung für das St. Agnes-Hospital Bocholt - Sebastian Windmöller (4.vl.) und Dr. Ralf Erkens (6.v.l.).

„Bei einem außerhalb eines Krankenhauses erleideten Herzkreislaufstillstand ist die weitere Prognose dieser Patienten maßgeblich von der weiteren optimalen Struktur und dem Zusammenspiel der Disziplinen abhängig. Im Verlauf spielt daher die Fachkompetenz sowie die Qualität der Ausstattung der weiterbehandelnden Klinik eine essentiell wichtige Rolle“, erklärt Dr. Ralf Erkens, Fachbereichsleiter für strukturelle Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz sowie Notfall- und Intensivmedizin im St. Agnes-Hospital Bocholt.

Die Zertifizierung zu einem CAC läuft anhand der Überprüfung nach festgelegten Qualitätskriterien ab. Damit wird auch dem Rettungsdienst eine zielsichere Zuweisung eines Patienten mit Herzkreislaufstillstand ermöglicht. Für den betroffenen Patienten ist es von entscheidender Bedeutung, dass die weiterversorgende Klinik die bestmöglichen Strukturen vorhält, sodass die Prognose dieser hoch gefährdeten Patienten verbessert wird.

„Bei der Zertifizierung wird unter anderem überprüft, ob das entsprechende Krankenhaus eine besondere Struktur mit einer geeigneten Notaufnahmeeinrichtung für reanimierte Patienten vorweisen kann“, erläutert Sebastian Windmöller, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im St. Agnes-Hospital Bocholt, und ergänzt „auch die permanente Verfügbarkeit eines Platzes auf der Intensivstation mit Nachweis einer fachintensivmedizinischen Betreuung sowie das Vorhandensein eines lokalen Qualitätszirkels zur Reanimationsversorgung kamen vor der Auszeichnung bei uns auf den Prüfstand.“ Darüber hinaus gibt es weitere wichtige Kriterien innerhalb des Zertifizierungsprozesses, die erfüllt sein müssen, um die begehrte Ernennung zum CAC erhalten zu können. „Ebenso wichtig ist auch die permanente Verfügbarkeit eines Herzkatheterlabors mit der Möglichkeit der PCI, ein Verfahren, um verengte Herzkranzgefäße im Rahmen eines Herzinfarktes durch einen Katheter zu erweitern. Und auch die Kapazitäten zur Direktübernahme reanimierter Patienten im Katheterlabor müssen dauerhaft gegeben sein“, ergänzt Dr. Ralf Erkens den Kriterienkatalog der zertifizierenden Fachgesellschaft.