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Nach der Darm-OP auf die Überholspur

Das Klinikum Westmünsterland setzt in seinen durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Darmzentren in Ahaus und Bocholt mit der Einführung des Fast-Track-Programms neue Maßstäbe in der postoperativen Patientenversorgung. Dieses innovative Rehabilitationsprogramm, das ursprünglich in Dänemark entwickelt wurde, zielt darauf ab, die Erholung von Patienten nach Darmoperationen zu optimieren und ist bereits erfolgreich in beiden Kliniken implementiert.

Ziele und Bestandteile des Fast-Track-Programms
Das Fast-Track-Programm ist ein multidisziplinäres Konzept, das die Bereiche Chirurgie, Anästhesie, Pflege, Ernährungsberatung und Physiotherapie integriert. Ziel ist es, die Mobilisierung der Patienten zu verbessern, Schmerzen zu reduzieren und die allgemeine Genesung zu beschleunigen, ohne dabei die Liegedauer im Krankenhaus zu verkürzen. Chefarzt Dr. Moritz Meyer vom Darmzentrum Ahaus und Privatdozent Dr. Torsten Überrück vom Darmzentrum Bocholt betonen beide die Bedeutung einer ganzheitlichen und qualitativ hochwertigen Betreuung.

Präoperative Vorbereitung und Patientenbeteiligung
Ein zentraler Bestandteil des Programms ist die aktive Einbindung der Patienten, die bereits vor dem Eingriff beginnt und bis in die postoperative Phase reicht. Die präoperative Vorbereitung umfasst eine ausgewogene Ernährung zur Vermeidung von Mangelernährung, physiotherapeutische Maßnahmen und umfassende Aufklärung. Gesundheits- und Krankenpfleger wie Louisa Venhues und Jürgen Probst in Ahaus sowie Lena Kruckau und Anna Calaminus in Bocholt betreuen die Patienten als Fast-Track-Assistenten und bieten individuelle Beratung zu Ernährung und Mobilisierung an.

Positive Ergebnisse und kontinuierliche Evaluation
Studien haben bereits gezeigt, dass das Fast-Track-Programm zu einer besseren Mobilisierung, weniger Schmerzen und einer allgemein verbesserten Genesung führt. Um die Effektivität des Programms kontinuierlich zu evaluieren, werden systematisch Daten wie Liegedauer, Art der Eingriffe und Zeitpunkt der Rehabilitationsmaßnahmen erfasst. Dies ermöglicht eine ständige Verbesserung und Anpassung des Programms an die Bedürfnisse der Patienten.

Ausblick und Weiterentwicklung
Das Fast-Track-Programm steht derzeit vor allem Patienten im Bereich der Darmchirurgie zur Verfügung. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse besteht das Potenzial, dieses Konzept auch auf andere Fachbereiche zu übertragen, um eine noch breitere Patientengruppe von den Vorteilen dieser innovativen Methode profitieren zu lassen.
 

Fazit

Mit der erfolgreichen Einführung des Fast-Track-Programms in den Darmzentren in Ahaus und Bocholt unterstreicht das Klinikum Westmünsterland seine Rolle als Vorreiter in der patientenzentrierten und evidenzbasierten medizinischen Versorgung. Niedergelassene Mediziner sind eingeladen, ihre Patienten auf die Möglichkeiten des Fast-Track-Programms hinzuweisen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter zu stärken.