Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie
Rückblick auf die Versorgung im Klinikum Westmünsterland
Vor fünf Jahren erreichte die Corona-Pandemie auch das Westmünsterland und stellte das Klinikum Westmünsterland vor eine der größten Herausforderungen seiner Geschichte. Seitdem wurden in unseren Einrichtungen insgesamt 8025 Patientinnen und Patienten behandelt, die entweder an COVID-19 erkrankt waren oder bei denen eine Corona-Infektion als Begleitdiagnose festgestellt wurde.
Von diesen wurden 1403 Personen intensivmedizinisch versorgt. Trotz aller Bemühungen verstarben leider 605 Menschen an oder mit einer Corona-Infektion. Die Höchstzahlen wurden im Jahr 2022 erreicht: In diesem Jahr behandelten wir 3147 Patientinnen und Patienten, davon 540 auf der Intensivstation. 219 Menschen verloren in diesem Jahr ihr Leben im Zusammenhang mit COVID-19.
Im vergangenen Jahr waren die Zahlen deutlich niedriger, und die Krankheitsverläufe sind inzwischen deutlich milder. Trotzdem beeinflusst Corona auch weiterhin das Behandlungsgeschehen durch notwendige Isolationen und Schutzmaßnahmen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1251 Patientinnen und Patienten behandelt, darunter 163 intensivmedizinisch. 49 Menschen verstarben an oder mit einer Corona-Infektion.
Ein besonderer Blick auf die einzelnen Standorte zeigt die immense Belastung in den vergangenen Jahren und das große Engagement vor Ort:
- St. Marien-Hospital Borken:
In den vergangenen fünf Jahren wurden hier 1917 Patientinnen und Patienten versorgt, 319 davon intensivmedizinisch. Insgesamt verstarben 120 Personen. Der Höhepunkt der Pandemie zeigte sich auch hier im Jahr 2022: 870 Patientinnen und Patienten wurden behandelt, 169 intensivmedizinisch. 56 Menschen verstarben in diesem Jahr. - St. Agnes-Hospital Bocholt:
In Bocholt wurden insgesamt 3289 Patientinnen und Patienten behandelt, 559 intensivmedizinisch. Leider verstarben 253 Personen. Die Höchstwerte wurden 2022 erreicht, mit 1283 behandelten Patientinnen und Patienten, davon 215 auf der Intensivstation. 98 Menschen verstarben in diesem Jahr. - St. Marien-Krankenhaus Ahaus, St. Marien-Hospital Vreden:
An den Standorten Ahaus und Vreden wurden insgesamt 2819 Patientinnen und Patienten behandelt, davon 453 intensivmedizinisch. Insgesamt verstarben 232 Menschen. Auch hier lag der Peak im Jahr 2022 mit 994 Fällen, 156 davon intensivmedizinisch behandelt. 65 Personen verloren ihr Leben im Jahr 2022.
Hinter den Zahlen stehen beeindruckende persönliche Geschichten und ein außergewöhnliches Engagement unserer Mitarbeitenden.
Menschlichkeit in schwierigen Zeiten
Neben den medizinischen Herausforderungen prägten vor allem die Erlebnisse der Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten die vergangenen fünf Jahre. Unsere Mitarbeitenden zeigten nicht nur Professionalität, sondern auch Menschlichkeit und unermüdlichen Einsatz, oft weit über ihre Belastungsgrenzen hinaus.
Einige Patientengeschichten bleiben besonders in Erinnerung. So konnten wir in der Hochphase der Pandemie Patienten aus den Niederlanden aufnehmen, deren Versorgung durch die dortige Knappheit an Intensivbetten nicht gewährleistet war. Diese grenzüberschreitende Hilfe zeigte, wie wichtig internationale Zusammenarbeit in einer solchen Krise ist. Auch langzeitbeatmete Patienten, die nach langem künstlichen Koma nicht nur überlebten, sondern wieder in ihr normales Leben zurückkehren konnten, waren emotionale Erfolge für alle Beteiligten und verdeutlichten die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Unser Dank gilt allen Mitarbeitenden, die in dieser schwierigen Zeit unermüdlich im Einsatz waren, sowie den Angehörigen und Patientinnen und Patienten für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.
Auch wenn die Zahlen heute rückläufig sind, bleibt Corona Teil unseres Alltags. Die Erfahrungen der Pandemie haben unser Team geprägt und die Bedeutung von Zusammenhalt und Engagement eindrucksvoll unterstrichen.