Endometriose - Mehr Aufmerksamkeit für eine unterschätzte Krankheit
Ahauser Krankenhaus setzt mit erstem „Endo-Walk“ ein Zeichen

Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Rund jede zehnte Frau in Deutschland ist davon betroffen. Viele, zumeist junge Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren, plagen sich mit regelhaften Schmerzen herum, ohne zu wissen, dass diese auf einer Erkrankung an Endometriose beruhen. Die Dunkelziffer derjenigen, die unter Endometriose leiden, dürfte somit noch höher liegen. Die gynäkologische Klinik im St. Marien-Krankenhaus Ahaus hat in der jüngeren Vergangenheit einen Schwerpunkt auf die Behandlung von Frauen mit Endometriose gelegt. Zum bevorstehenden internationalen Tag der Endometriose am 14. März veranstaltet das Ahauser Krankenhaus erstmalig den sogenannten „Endo-Walk“, um das Bewusstsein für die Erkrankung zu stärken
"Viele Betroffene leiden unter chronischen Schmerzen und weiteren Symptomen. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen muss gar von einem dauerhaften Therapiebedarf ausgegangen werden."
Alexandra Nienhaus
Knapp anderthalb Jahre ist Alexandra Nienhaus nun als Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe tätig. Seitdem verzeichnet die Fachabteilung eine steile Entwicklung. Seit rund einem Jahr profitiert der geburtshilfliche Bereich von neuen, hochmodernen Räumlichkeiten und trägt seitdem zu steigenden Geburtszahlen im Ahauser Krankenhaus bei. Ein wichtiges Anliegen ist Frau Nienhaus seit ihrem Start zudem der Aufbau eines Endometriosezentrums in Ahaus. In der Augusta Krankenanstalt Bochum leitete die Medizinerin zuvor bereits das dortige Endometriosezentrum. Von ihrer hohen Expertise und Erfahrung in der Behandlung von Frauen, die unter Endometriose leiden, profitiert nun auch das Ahauser Krankenhaus. „Viele Betroffene leiden unter chronischen Schmerzen und weiteren Symptomen. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen muss gar von einem dauerhaften Therapiebedarf ausgegangen werden. Der Bedarf, diese Erkrankung stärker in den Vordergrund zu rücken, ist auch angesichts unzähliger Frauen, die unbewusst unter den Folgen von Endometriose leiden und damit eine Minderung der Lebensqualität hinnehmen, daher absolut gegeben“, stellt die 42-Jährige hervor.
Bei einer Erkrankung siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle an. Eierstöcke, Eileiter, Darm, Blase, Bauchfell oder auch die Gebärmuttermuskulatur können betroffen sein. Manche Frauen leben beschwerdefrei, andere wiederum leiden unter starken Schmerzen. Dank der Spezialisierung der Fachabteilung konnte Frau Nienhaus mit ihrem Team bereits vielen Betroffenen helfen, mit der in vielen Fällen chronisch verlaufenden Krankheit besser leben zu können. Spezielle Angebote der Klinik wie das wöchentliche Endometriose-Yoga tragen dazu bei, Beschwerden zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Ein weiteres Angebot organisiert das Krankenhaus nun anlässlich des bevorstehenden Endometriose-Monats März: „Endometriose bewegt viele Frauen. Daher bewegen wir uns auch und veranstalten am internationalen Tag der Endometriose, dem 14. März, unseren ersten Endo-Walk“, erklärt Frau Nienhaus. Die Idee beruht auf einer Initiative der Endometriose-Vereinigung Deutschland. „Wir heißen alle Frauen, egal ob selbst betroffen, bereits in Behandlung oder nur an dem Thema interessiert, herzlich willkommen, mit uns eine Strecke von circa zwei Kilometern in entspanntem Tempo zu walken und dabei sowie im Anschluss viele hilfreiche Infos rund um das Thema Endometriose zu erhalten. Wir bieten Raum zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch und geben allen Teilnehmenden Input zu Diagnose, welche Behandlungsansätze es gibt und wie eine gezielte Ernährung und Schmerztherapie helfen können“, so die Chefärztin. Die Veranstaltung beginnt am 14. März um 15:00 Uhr. Treffpunkt ist der Konferenzraum Macke im Untergeschoss des Ahauser Krankenhauses. Um eine vorherige Anmeldung per E-Mail unter gynaekologie.ahaus(at)kwml.de wird gebeten.