12.07.2023
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Dank OP im Ahauser Krankenhaus kann Arezo wieder positiv in die Zukunft schauen

Ahaus. Die Räumlichkeiten kamen der kleinen Arezo schon bekannt vor: Vor rund eineinhalb Jahren befand sich das junge Mädchen zur Behandlung bereits im Ahauser Krankenhaus. Arezo leidet unter einer chronischen Osteomyelitis, einer hartnäckigen und durch Bakterien verursachten Entzündung der Knochen. Da in ihrer kriegsgebeutelten Heimat keine adäquate Behandlung möglich ist und auch die dortige Nachbehandlung nicht erfolgreich verlief, kam sie zur medizinischen Versorgung über das Friedensdorf International erneut nach Deutschland. Der Behandlungsanfrage der Hilfsorganisation kam das Ahauser Krankenhaus gerne nach, sodass es zu einem Wiedersehen mit Arezo auf der Station 4a kam.

Pressefoto: Tapfer ließ sich die kleine Arezo (2.v.r.) in den vergangenen Wochen im Ahauser Krankenhaus behandeln. Das Behandlungsteam um Anne Vos (links, stellv. Leitung Station 4a), Jürgen Probst (2.v.l., Leitung Station 4a) und Prof. Dr. Matthias Knobe (rechts, Chefarzt Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie) konnte den Gesundheitszustand des jungen Mädchens dabei deutlich verbessern.

„Arezo wies eine besonders schwere Form von Osteomyelitis mit Destruktion des Knochens auf, als sie Anfang Juni zu uns kam“, erklärt Prof. Dr. Matthias Knobe, Chefarzt der Klinik für Unfall- und orthopädische Chirurgie. Um die vielen Entzündungsnester in ihrem rechten Oberschenkel effektiv zu bekämpfen, musste das tapfere Mädchen gleich mehrfach operiert werden. Prof. Knobe und sein Team bohrten den Knochen mehrfach auf und legten dabei sogenannte Antibiotikaketten in die entzündete Körperregion. „Zur Förderung der Wundheilung und Bekämpfung der Infektion haben wir darüber hinaus die großflächige Wunde mittels der Vakuumtherapie behandelt. Dabei wird durch ein angeschlossenes Schlauchsystem ein Unterdruck erzeugt, der den Heilungsprozess der entzündeten Stelle beschleunigt“, so der Mediziner.

„Die Entzündungswerte von Arezo sind wieder vollständig normalisiert, sodass ich zuversichtlich bin, dass Arezo wieder an Lebensqualität zurückgewinnen wird“,

Prof. Dr. Matthias Knobe, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie

Während des mehrwöchigen stationären Aufenthaltes konnte das Ärzte- und Pflegeteam den gesundheitlichen Zustand von Arezo deutlich verbessern. „In einem letzten Eingriff haben wir die Antibiotikaketten entfernt. Die Entzündungswerte von Arezo sind wieder vollständig normalisiert, sodass ich zuversichtlich bin, dass Arezo wieder an Lebensqualität zurückgewinnen wird“, zeigt sich Prof. Knobe über den Behandlungsverlauf erfreut. Neben den Pflegekräften der Station 4a stand während des Krankenhausaufenthaltes auch die Ahauser Freiwilligen-Agentur „Handfest“ dem kleinen Mädchen zur Seite, sodass Arezo sowohl medizinisch als auch sozial bestens betreut wurde.

Bis die Sechsjährige die Fortschritte auch ihrer Familie zeigen kann, verbringt sie die restliche Zeit bis zum Rückflug in die Heimat mit anderen Kindern im Friedensdorf International in Oberhausen. Bereits seit vielen Jahren unterstützen die Krankenhäuser des Klinikums Westmünsterland die Arbeit von gemeinnützigen Vereinen wie dem „Friedensdorf International“ oder dem „Hammer Forum“. So ist Arezo nur eines von vielen Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten, die in den Krankenhäusern des Klinikums unentgeltlich behandelt werden und dadurch eine hochwertige medizinische Versorgung erhalten, die ihnen in ihren Heimatländen nicht ermöglicht werden kann.