Brustzentrum am Ahauser Krankenhaus freut sich über Spende von Herzkissen
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Gronau fertigten 79 Kissen an, die Brustkrebspatientinnen zugutekommen
Die Diagnose Brustkrebs ist für Betroffene ein Schock. Vielen steht eine Operation bevor, die mitunter mit starken Wundschmerzen im Heilungsprozess verbunden ist. Mit einem Herzkissen können diese Schmerzen zumindest gelindert werden. Durch die spezielle Form passt ein Herzkissen besonders gut unter die Achseln, erleichtert das Liegen und gibt einen gewissen Schutz bei plötzlichen Bewegungen oder Stößen. Mit einer tollen Geste sorgte die Gesamtschule Gronau nun für große Freude im Ahauser Krankenhaus. Schülerinnen und Schüler fertigten insgesamt 79 Herzkissen an und übergaben diese an das dortige Brustzentrum, welches die Versorgung von Brustkrebspatientinnen im gesamten Westmünsterland sicherstellt.
Gemeinsam mit Schulleiterin Ursula Steuer und Lehrerin Cerstin Diekmann übergab eine Schülerdelegation die selbstgenähten Herzkissen an das St. Marien-Krankenhaus Ahaus. Insgesamt zwölf Schülerinnen und Schüler wirkten im Rahmen eines Nähkurses an der Anfertigung der Kissen mit. Der Nähkurs ist Teil eines Integrationsprojektes der Gesamtschule Gronau: Schülerinnen und Schüler der siebten, achten und neunten Klasse mit jeweils unterschiedlich gut ausgeprägten Deutschkenntnissen finden zusammen, um während des Erlernens des Nähhandwerks auch ihre deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern.
Das Herzkissen steht einerseits als Symbol für Herzlichkeit und Menschlichkeit sowie für Hoffnung und Zuversicht. Auf der anderen Seite haben sie auch medizinischen Nutzen. Sie helfen Patientinnen, denen bei einer Brustkrebs-OP die Lymphknoten entfernt werden mussten. Aufgrund der ergonomisch praktischen Form kann es gut unter den Armen positioniert werden, die Achselhöhle entlasten und zur Schmerzlinderung beitragen. Das Brustzentrum Westmünsterland ist das einzige Zentrum seiner Art im gesamten Kreisgebiet und behandelt an seinen beiden operativen Standorten in Ahaus und Bocholt zahlreiche Brustkrebspatientinnen. Seit der Erstzertifizierung 2006 wurde es inzwischen regelmäßig erfolgreich rezertifiziert. Auch Gronauer Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs profitieren seither von der wohnortnahen Expertise.
Ihren Ursprung hatten die Herzkissen für Brustkrebspatientinnen einst in den USA und fanden 2006 durch die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen auch ihren Weg nach Europa. Sie gründete das Heart Pillow Project, um die Idee „Herzkissen für Brustkrebspatientinnen – verschenkt von Herz zu Herz“ zu verbreiten.