Alarmstufe ROT: Krankenhäuser im Westmünsterland in Not
In den kommenden Tagen beteiligen sich die Krankenhäuser im Kreis Borken und im Kreis Coesfeld an der nächsten Stufe der bundesweiten Protestaktion „Alarmstufe ROT“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Mit deutlich sichtbaren Aktionen werden die Kliniken auf ihre prekäre wirtschaftliche Lage aufmerksam machen. Die Krankenhäuser fordern gemeinsam einen Inflationsausgleich, die vollständige Übernahme der gerechtfertigten Personalkosten-Steigerungen sowie insgesamt eine abgestimmte Krankenhaus-Reform auf Bundesebene unter Mitwirkung der Krankenhäuser.
Warum protestieren wir?
Die Krankenhäuser in Deutschland sind aufgrund fehlender finanzieller Anpassungen an steigende Inflations- und Tarifraten in eine kritische Lage geraten. Derzeitige Finanzierungsmodelle berücksichtigen diese Herausforderungen nicht, wodurch inzwischen immer mehr Kliniken am Rande der Insolvenz stehen. Trotz wiederholter Appelle an die Bundesregierung und direkte Bitten an Gesundheitsminister Lauterbach bleibt eine Lösung aus.
Was fordern wir?
- Inflationsausgleich: Anpassung der Krankenhausfinanzierung an die aktuelle Wirtschaftslage.
- Übernahme der gestiegenen Personalkosten: die vollständige Übernahme der gerechtfertigten Personalkosten-Steigerungen
- eine abgestimmte Krankenhaus-Reform auf Bundesebene unter Mitwirkung der Krankenhäuser
Das Grundproblem
Die Krankenhäuser können ihre Preise nicht selbst gestalten, da diese durch den sogenannten Landesbasisfallwert reguliert werden. Das derzeitige Berechnungssystem berücksichtigt die erheblichen Tarif- und Inflationssteigerungen nicht. Nur die Bundesregierung kann den Preismechanismus anpassen. Sie weiß um die dramatische Situation der deutschen Krankenhäuser, bleibt jedoch untätig.
Trotz wiederholter Appelle an Gesundheitsminister Lauterbach, die finanzielle Schieflage durch Anpassung der Landesbasisfallwerte zu korrigieren, ist bislang keine Besserung in Sicht. Nach zwei Jahren des Bittens und Erklärens herrscht nicht nur große Unsicherheit, sondern inzwischen vielfach Verzweiflung in den deutschen Kliniken. Besonders in ländlichen Regionen ist der Fortbestand einer wohnortnahen, stationären medizinischen Versorgung gefährdet.