Ahauser und Vredener Krankenhaus erweitern Behandlungsangebot
Ahaus/ Vreden. Eine menschenwürdige und angemessene Behandlung, Versorgung und Begleitung von Patienten und Angehörigen in allen Phasen einer schwerwiegenden Erkrankung zu gewährleisten, ist eine wichtige und hochsensible Aufgabe zugleich. Um dies zu ermöglichen und Patienten nicht ausschließlich in der letzten Lebensphase zur Seite zu stehen, sondern in allen Abschnitten des Krankenhausaufenthaltes umfangreich zu unterstützen, haben das Ahauser und Vredener Krankenhaus nun ihr Behandlungsspektrum erweitert: Die palliativmedizinische Versorgung ist insbesondere auf die Behandlung schwerkranker Menschen, die an einer fortschreitenden Erkrankung leiden, ausgerichtet.
Um ein multiprofessionelles palliativmedizinisches Versorgungsangebot in Ahaus und Vreden zu integrieren, galt es zunächst, die Strukturvorgaben der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) zu erfüllen. Diese umfassen neben der ganzheitlichen Behandlung und Dokumentation eines auf jeden Palliativpatienten individuell zugeschnittenen Behandlungsplans unter anderem wöchentliche multiprofessionelle Teambesprechungen sowie den Einsatz verschiedener Therapieangebote. Nach einer erfolgreichen mehrmonatigen Pilotphase kommt das palliativmedizinische Angebot nun dezentral und stationsübergreifend in Ahaus und Vreden zur Anwendung. Als Pilotprojekt lief das palliativmedizinische Angebot zunächst in Ahaus auf Station 2a und in Vreden auf Station 2 an. In der Zwischenzeit wurden alle weiteren Stationen geschult, sodass die palliativmedizinische Versorgung ab 1. April auf alle Stationen ausgeweitet wird und fortan dezentral zu Anwendung kommt.
„In der Palliativmedizin fokussieren wir uns ganz auf die Symptome und die ganzheitliche Situation der Menschen“
Dr. Frank Völkert, Leitender Fachbereichsarzt
„In der Palliativmedizin fokussieren wir uns ganz auf die Symptome und die ganzheitliche Situation der Menschen“, erklärt Dr. Frank Völkert. Der Leitende Fachbereichsarzt für Palliativmedizin und Schmerztherapie am Ahauser Krankenhaus ist Experte in der Behandlung schwerkranker Menschen.Er betont, dass Palliativmedizin keineswegs auf die Begleitung Schwerkranker und sterbender Menschen beschränkt ist: „Eine gut durchgeführte palliativmedizinische Umsorgung kann Schmerzen und andere Beschwerden lindern, seelischen Beistand leisten und eine gute Lebensqualität erhalten. Ein Teil unserer Arbeit umfasst daher auch Beratungshilfe, beispielsweise in der Verfassung von Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten.“ Am Vredener St. Marien-Hospital wird das palliativmedizinische Angebot von Dr. Christiane Bäcker geleitet, die wie Dr. Frank Völkert ausgebildete und qualifizierte Palliativmedizinerin (QPA) ist. Darüber hinaus steht den Patienten ein multiprofessionelles Team zur Seite, welches sich neben Palliativmedizinern aus speziell ausgebildeten Pflegekräften und erfahrenen Therapeuten sowie Mitarbeitenden aus der Seelsorge und des Sozialen Dienstes zusammensetzt. Ganz an dem lateinischen Begriff „Pallium“ ausgerichtet, was so viel wie „Mantel“ bedeutet, kann das palliativmedizinische Angebot an den beiden Krankenhausstandorten daher als eine „ummantelnde“ Fürsorge verstanden werden. Das Versorgungsangebot ist demensprechend umfassend aufgebaut und beinhaltet neben der Schmerztherapie beispielsweise Entspannungs- und Aromatherapien, eine psychologische Begleitung sowie physiotherapeutische Maßnahmen. Sogar tiergestützte Ansätze mit Einsatz des Therapiehundes Findus, der bereits in der Vredener Geriatrie Behandlungstherapien unterstützt, gehören zum palliativmedizinischen Versorgungsangebot.