Ahauser Krankenhaus bietet offene Sprechstunde für Frauen mit Kontinenz- und Senkungsbeschwerden
Am Montag, den 17. Juni, geben Gynäkologin Alexandra Nienhaus und ihr Team zwischen 14 und 16 Uhr Einblick in ein sensibles Thema
Obwohl Inkontinenz eine anerkannte und weit verbreitete Krankheit ist, gilt sie für viele Betroffene immer noch als Tabuthema. Gerade Frauen sind besonders häufig betroffen und begegnen den Beschwerden oftmals mit Scharm. Die Welt-Kontinenz-Woche, die in diesem Jahr vom 17. bis 23. Juni stattfindet, soll zur Enttabuisierung beitragen und das Bewusstsein für die Erkrankung schärfen. In Deutschland wird die Welt-Kontinenz-Woche durch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft unter dem diesjährigen Motto „gemeinsam für Lebensqualität: Inkontinenz verstehen und behandeln!“ organisiert. Auch das St. Marien-Krankenhaus Ahaus beteiligt sich und bietet hierzu am Montag, den 17. Juni, in der Zeit von 14 bis 16 Uhr eine offene Sprechstunde an.
Alexandra Nienhaus ist Chefärztin der Ahauser Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Als erfahrene Medizinerin ist sie Expertin in der Diagnostik und Behandlung von Frauen mit Kontinenz- und Senkungsbeschwerden. „Inkontinenz und Senkungsbeschwerden gehen eng miteinander einher. Senkungsbeschwerden bei Frauen, auch als Beckenbodensenkung bekannt, treten auf, wenn die Beckenbodenmuskulatur und -bänder, die die Gebärmutter, Blase und den Enddarm stützen, schwächer werden. Dies kann zu einem Gefühl des Drucks oder Schwere im Beckenbereich führen und oft in Beschwerden wie Harninkontinenz oder Problemen beim Stuhlgang münden.“
Im Ahauser Krankenhaus haben sich die Fachdisziplinen Urologie, Gynäkologie und Allgemeinchirurgie zusammengeschlossen, um Inkontinenz oder Beckenbodenschwäche umfassend zu diagnostizieren und ganzheitlich zu therapieren. Obwohl das Beschwerdebild oft ältere Patientinnen betrifft, wird die Erkrankung immer häufiger auch bei jungen Frauen diagnostiziert, die wegen einer Lageveränderung der Geschlechtsorgane an Senkungsbeschwerden und/oder an Inkontinenz leiden. Auch eine Schwangerschaft kann hierfür ursächlich sein. „Mit viel Zeit, Geduld und unserer klinischen Erfahrung erkennen wir im Erstgespräch häufig schon Ursache und Form der Inkontinenz“, erklärt Nienhaus und ergänzt: „Ein wichtiger Teil der Diagnostik besteht daher im Gespräch mit unseren Patienten über die Beschwerden und Umstände, unter denen diese auftreten. Auch Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Schwangerschaften und Geburten sowie das Trink- und Toilettenverhalten spielen dabei eine wichtige Rolle.“
Das Angebot der offenen Sprechstunde können alle Interessierten wahrnehmen. Ein Termin oder eine Überweisung von Hausarzt oder Frauenarzt ist hierfür nicht vonnöten. So besteht die Möglichkeit, aus erster Hand Informationen zum Krankheitsbild zu erhalten und zudem Fragen, die die individuellen Beschwerden betreffen, zu stellen. „Finden die Patientinnen im Anschluss mit ärztlicher Überweisung erneut den Weg in unsere Klinik, führen wir neben der gezielten Anamnese zudem eine gynäkologische Untersuchung durch. Diese besteht in erster Linie aus der sogenannten Introitussonographie, bei der wir die Beckenorgane jeweils bei voller und bei geleerter Blase per Ultraschall untersuchen. In manchen Fällen bieten sich zudem Zusatzuntersuchungen wie eine Blasendruckmessung, eine Blasenspiegelung oder weitere Bilddiagnostische Maßnahmen an “, erklärt Frau Nienhaus.
Im Hinblick auf die Behandlungsoptionen stehen Alexandra Nienhaus und ihrem Team eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung, die je nach Erscheinungsform und Ausprägung der Kontinenz- und Senkungsbeschwerden zum Einsatz kommen. So können bei leichter Belastungsinkontinenz und abgesenkten Beckenorganen Pessare als medizinische Hilfsmittel verwendet werden. „Auch medikamentöse Therapien, Elektrostimulationsmaßnahmen, Physiotherapie und sogar Ernährungsberatung können helfen. Erst wenn die Möglichkeiten der konservativen Behandlung erschöpft sind, behandeln wir das Krankheitsbild operativ“, so die Gynäkologin. In der Ahauser Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe kommen dabei wann immer es möglich ist minimalinvasive Operationstechniken zum Einsatz, die bei höchster Effektivität eine geringe Belastung und vergleichsweise schnelle Erholungszeit für unsere Patientinnen bedeuten.
Alexandra Nienhaus betont: „Es gibt unterschiedliche Formen der Erkrankung, an welche die Therapie angepasst werden muss. Daher legen wir großen Wert darauf, nach ausführlicher Diagnostik und Beratung eine individualisierte Behandlungsempfehlung zu geben. Patientinnen haben bei uns den Vorteil, alle relevanten Abteilungen, die in die Behandlungsverläufe mit eingebunden sind, direkt vor Ort vorzufinden. Gerade bei Kontinenz- und Senkungsbeschwerden arbeiten wir interdisziplinär mit unseren Expertinnen und Experten im Haus. Unsere Patientinnen können sich daher stets in guten Händen wissen.“